Zack Snyder, der Grenzfall. Nach seinem aufgeblasenen und prätentiösen "300" liefert er mit "Watchmen" die Adaption des vielleicht besten Graphic Novels überhaupt. Dabei gefällt es ihm wohl mehr, aufplatzende Arme und idiotische Sexszenen inszenieren zu dürfen, als sich um den pessimistischen Grundton zu kümmern, der nur nebenbei tangiert, denn ernsthaft angesprochen wird. Alan Moores stilbildendes Jahrhundertwerk zieht Snyder konsequent durch den Dreck, verpasst ihm kräftige Schläge und lässt ihn schließlich als hirnloses Style-over-Substance-Kino par excellence zurück. Aber, apropos Style: Die neuinterpretierten Watchmen sehen nicht mal gut aus. Grelle Farben und audiovisuelles - pardon, my french - Gewichse machen noch lange keinen guten Comicfilm aus. Der ist wohl eher bei Burtons fantastischem Batmansequel zu finden - da, wo man den Kanon eines höher gestellten Werkes noch ernst nahm und sich Mühe gab, diesen auch filmisch äquivalent zu transportieren. "Watchmen" ist das tragische Zeugnis, wie man ambitionierte Comickunst sensationell runterschrauben kann. Warum, weshalb, wieso ist demnächst hier auf diesem Blog nachzulesen.
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