Montag, 24. Januar 2011

Kommentar: The Green Hornet



Humorlos-prätentiöse Comicverfilmung der grünen Hornisse, die nachts durch L.A. streift, um mit Verbrechen das Verbrechen zu bekämpfen. Von Michel Gondry zwar optisch eindrucksvoll untermauert, aber inhaltlich ebenso nerviges wie klischeehaftes doppelseitiges Klebeband zwischen Neidepisödchen aus dem mal tragischen, mal spaßigen Leben des Britt Reid, der von Seth Rogen so wunderbar schlecht gespielt wird. Ein naiver Idiot ist dieser stinkreiche Erbe, der aber – ohh, aufregend – in sich drin doch so etwas wie ein Herz hat. Vorerst aber, zwischen Bikini- und Whiskypartys, Angebermucke zu Autofahren in expressivo, wird das kaum benötigt. Da gilt es, Kato zu erniedrigen und den Zuschauer auf Kleinkindniveau zum Lachen zu bringen, wenn Reid mal wieder lustig versucht, die nervige Lenore anzubaggern. Dazu ein wenig Over-the-top-Action mit verdammten Blitzanlagen, Beerdigungen bei lebendigem Leibe und auseinander gesägten Black Beautys, alles vermischt mit blöder Gangstaz-mit Seele-Manier. Da hilft es eben auch nicht, wenn man sensationelle Kaffeemaschinen bauen und Waffen rot anvisieren kann, nur um sich dann mit dem ewigen Boss zu prügeln und ihn am Ende doch wieder lieb zu haben. Und dann, wenn dieser unsägliche Mist endlich mal vorbei sein könnte, schafft es Gondry doch tatsächlich, noch Szene an Szene zu quetschen um dieser unglücklichen grünen Hornisse auch ihr lange herbei gesehntes Ende zu versauen. Einzig und allein Christoph Waltz weiß da als Chud- oder Blutnofsky mit wirklichem Witz und grandioser Mimik zu überzeugen. Trotzdem: Irgendwo als schnell gefilmter Möchtegern-“Iron Man“ mit nicht mal halb so viel Potenzial und Fremdschäm-Starauflauf hat man „The Green Hornet“ gewaltigt in den Sand gesetzt. Hoffen wir also auf Robert Downey Jr.

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