Im Rahmen meiner offiziellen Scorsesetage („Taxi Driver“ immer noch brillant, „GoodFellas“ ganz in Ordnung und „Shutter Island“ ein wirklich geglücktes Psychothrillerexperiment mit starken Di Caprio) noch einmal gesehen. Und fast wieder aus dem Player geflogen. Wieso musste sich der Altmeister des Mafiafilms, oder besser, der Menschen in den Mafiafilmen, denn bitteschön ausgerechnet den mit Abstand besten asiatischen Film der letzten Jahre aussuchen, nur um ihn dann so zu verdrehen. Oh, im Film werden ganz böse Schimpfwörter gesagt! Leider steckt hinter einem guten Mafiafilm aber mehr als peinliches Machogehabe mit vorgezogener Knarre. Reichlich missverstanden hat Scorsese den tiefenpsychologischen Originalstoff aus Hongkong, und deshalb auch dementsprechend gegen die Wand gefahren. Nichts ist zu spüren von der krassen Wucht der „Infernal Affairs“ - zu sehen sind nur die sich reichlich bemühenden Damon und Di Caprio, die im durchschaubaren Plot erst ganz normal aneinander vorbeileben, sich später aber regelrecht bekriegen. Viel Blut, viel Gewalt, aber nicht annähernd so genial wie das Original. Schade eigentlich, da man wohl behaupten kann, dass Scorsese jetzt vielleicht einen goldenen Karriereherbst erreicht.
Genau andersherum: Finde das Original lau, das Remake außerordentlich.
AntwortenLöschenEieiei...
AntwortenLöschenIch habe mir "The Departed" auch nur ein einziges Mal angesehen und dann unter "average boring stuff" abgelegt. Der Film passt einfach zu gut ins Schema gängiger Hollywood-Gähner des neuen Jahrtausends. - "GoodFellas" bleibt für mich hingegen noch immer einer der ganz grossen Mafia-Filme.
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